Der VDD stellt sich vor ...


Sport mit Tradition

Auch wenn Distanzreiten in Deutschland erst Ende der Sechziger Jahre als Wettkampf wieder entdeckt wurde, ist es ein sehr alter Sport, der um die Jahrhundertwende vor allem bei Kavalleristen sehr beliebt war. Daraus entwickelte sich übrigens auch später die Military. Heute hat der Distanzsport nur noch wenig mit seinen harten und wenig pferdefreundlichen Vorläufern gemeinsam. Strenge tierärztliche Kontrollen vor, während und nach dem Ritt sorgen dafür, daß Tierschutz bei allen Veranstaltungen an vorderster Stelle steht. Die Entscheidung des Tierarztes ist deshalb unanfechtbar.

Das Distanzpferd

Für Distanzritte sind alle Pferde mit oder ohne Abstammungsnachweis zugelassen, sofern sie gesund sind und dem Mindesalter entsprechen. Außer der Gesundheit und einem korrektem Gebäude spielt auch der Character eines Pferdes eine große Rolle. Es sollte Spaß an langen Strecken haben und gut erzogen sein. Eine solide Grundausbildung zahlt sich aus, denn gut gymnastizierte Pferde laufen länger. Auch wenn als Idealgröße ein Stockmaß von rund 155 cm gilt, tummeln sich in der deutschen Distanzszene Pferde aller Rassen, vom Isländer bis zum Warmblut, vom Norweger bis zum Vollblutaraber.

Individuelles Training

Klar das richtiges Training das A und O des Distanzreitens ist. Doch als richtig kann nur das individuell auf Pferd und Reiter zugeschnittene Training bezeichnet werden. Trainingspläne können immer nur Orientierungshilfen sein und sind niemals auf alle Pferde übertragbar. Ein gesundes, normal konditioniertes Pferd kann mit etwas zusätzlichem Training ohne weiteres bis zu etwa 40 km geritten werden - langsam natürlich, denn die Geschwindigkeit strapaziert mehr als die Länge der Strecke. Wer auf langen Distanzen mithalten will, der sollte mit einem mehrjährigen Aufbautraining rechnen. Dabei gilt es nicht nur zu konditionieren, sondern auch sein Pferd genau kennenzulernen und die vielen Signale zu verstehen. Einfühlungsvermögen und Horsemanship sind dazu unbedingt notwendig.

Warum Mitglied werden?

Jedes Mitglied fördert durch die Mitgliedschaft das Distanzreiten und -fahren und hat durch sein Engagement die Möglichkeit an der Entwicklung des Distanzsportes mitzuwirken.

Der VDD bietet seinen Mitgliedern:

Ritt ist nicht gleich Ritt

ImVDD vereinen sich auch die unterschiedlichen Interessengruppen, wodurch ein breites Angebot von Veranstaltungen entsteht. Distanzfahrten, unmarkierte Kartenritte, Mehrtagesdistanzen, internationale Veranstaltungen, Distanzseminare und vieles mehr sorgen für reichlich Abwechslung. Nach Definition des VDD-Reglements sind Distanzritte und -fahrten "Ausdauerprüfungen auf einer Geländestrecke von mindestens 40 km Länge". Kürzere Distanzen ab 25 km gelten als Einführungsritte und für die richtigen Distanzler geht es eigentlich ab 80 km los. Die Königsdisziplin ist der Hundertmeiler, der über 160 km führt. Das Tempo, das Spitzengruppen auf solchen Ritten erreichen, liegt zwischen 15 und 20 km/h - abhängig natürlich von Streckenlänge, Landschaftsbild, Geläuf und Wetter.

Zahlen und Namen

1976 wurde der VDD gegründet, der zehn Jahre später seinen heutigen Namen Verein Deutscher Distanzreiter und -fahrer e.V. erhielt. 1981 wurde er Anschlußverband der FN und ist im Ausschuß Turniersport, sowie im Ausschuß Allgemeiner Reit- und Fahrsport vertreten. Das Reglement ist Bestandteil der LPO und für alle Veranstaltungen verbindlich. Auf internationaler Ebene ist der VDD Mitglied der European Long Distance Riding Conference (ELDRIC), die für grenzüberschreitende Kontakte sorgt. Europa- und Weltmeisterschaften betreut die FEI (Fédération Equestre International). Distanzritte werden vom Araberzuchtverband als Hengstleistungsprüfung anerkannt, die genauen Bedingungen können interessierte Hengsthalter bei der Geschäftsstelle erfragen. Derzeit hat der VDD etwa 1500 Mitglieder, die 1997 auf rund 200 Veranstaltungen zu etwa 250 Wettbewerben einladen werden.
Last updated Sunday, March 23, 1997