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Myopathien beim Pferd - PSSM / PSSM 2 [Hits: 14718]

Hallo Zusammen,

ich eröffne diese Box zum Austausch über Muskelerkrankungen beim Pferd. Ich schreibe mal stark verkürzte Zusammenfassungen:

Bereits länger bekannt die Erkrankung PSSM (Polysaccharid Speicher Myopathie) bei der Mehrfachzucker falsch in Muskeln eingebaut werden. Dies führt ua. zur sogenannten "Feiertagskrankheit", wenn Pferde plötzlich viel mehr Zucker/Stärkehaltige Futtermittel erhalten, als die Muskulatur verbraucht (viel Hafer am "Stehtag"). Der Zusammenhang zwichen der Genveränderung P1 und den Symptomen von PSSM (1) ist validiert, dh. wissenschaftlich anerkannt. Bei Schüben von PSSM (1) sterben Muskelzellen ab, dieser Vorgang ist über das Blut durch stark (!) erhöhte Muskelwerte nach Anstrengung beobachtbar.

Man hat aber festgestellt, dass es Pferde mit ähnlichen Symptomen gibt, die die Genveränderung an P1 nicht aufweisen und auch keine erhöhten Muskelwerte zeigen. Dieses damals noch unspezifische Krankheitsbild wurde als "PSSM 2" bezeichnet. Heute weiß man, dass diese Bezeichnung falsch ist, da die anderen Myopathien (Muskelerkrankungen) nichts mit der Zuckerspeicherung zutun haben.

Es wurde 6 weitere Genorte gefunden, die offensichtlich etwas mit unterschiedlichen Myopathien zu tun haben: P2, P3, P4, Px, P8 und K1. Veränderungen hier machen unterschiedliche Krankheiten, für die es zT. bekannte Entsprechungen beim Menschen gibt. Der Zusammenhang zwischen diesen Genorten und den Krankheiten beim Pferd ist noch nicht validiert, dh. noch nicht durch Peer-reviewte Studien wissenschaftlich entgülitg bewiesen. Es gibt aber Studien, die diesen Zusammenhang nahelegen und natürlich auch eine Studie (Vahlberg) die das wiederlegen will (und die natürlich auch Schwächen hat).

Der langen Rede kurzer Sinn, das letzte Wort in Sachen PSSM 2 ist noch nicht gesprochen. Erschwert wird das ganze dadurch, dass die Symptomausprägungen bei den Trägern sehr unterschiedlich ist und dass es symptomatische auf alle Varianten n/n getestete Tiere gibt. Man geht von weiteren, noch nicht bekannten Varianten aus, eine ist wohl gerade "in der Entwicklung".

Da es sich um genetisch bedingte Erkrankungen handelt, kann man sie nicht heilen. Man kann aber mit Management in Fütterung, Haltung und Training unterschiedlich viel erreichen, von "symptomfrei" bis "einschläfern" ist alles drin. Die notwendigen Maßnahmen unterscheiden sich zum Teil je nach Variante und bei Kombinationen der einzelnen Varianten wird es ggf. noch schlimmer.

Es kursieren Zahlen von bis zu 60% betroffener Pferde. Das ist aber eine eher fragwürdige Aussage.

Erdmute


17.11.2022 - 13:57
Erdmute

Weitere Informationen gibt es hier:

Für den Einstieg gut geeignet:
st-hippolyt.de/wissen/wissenswertes/equine-myopathien-pssm-1-und-pssm-2

Facebookgruppen
facebook.com/groups/311550786014304
Dies ist eine sehr große Gruppe, mit vielen hilfreichen Informationen, vor allem in den Dateien. Die Fragen wiederholen sich, die Qualität der Antworten reicht von sehr hilfreich bis naja.

facebook.com/groups/1486149808406057
Auch hier gibt es viele hilfreiche Informationen, aber gerade bei den Zuatzfuttermitteln einige eher fragwürdige Empfehlungen. Da muss man selbst gut überlegen, was davon man umsetzen will.

facebook.com/groups/954102975178831
Die Expertengruppe. Die Administratorinnen setzen sich ua. als Futterberaterinnen beruflich intensiv mit dem Thema auseinander.

facebook.com/groups/5679152762146697
Eine relativ neue Gruppe, in der noch nicht so viel los ist. Diese Gruppe soll sich um das Training und nicht die Fütterung drehen


17.11.2022 - 13:57
Erdmute

Symptome
Symptome gibt es sehr viele. Das Problem ist, dass alle Symptome auch zu anderen Krankheiten passen (allen voran Magengeschwüre). Außerdem sind PSSM 2 Pferde anfällig für genau diese Krankheiten.

Magengeschwüre resultieren aus dem Stress, der durch den Dauerschmerz entsteht: der Schmerz an sich, die schlechte Laune, die ein schmerzhaftes Pferd verbreitet, die eingeschränkte soziale Kommunikation, weil sich das Pferd langsamer bewegt etcpp

Schäden an Sehnen und Bändern entstehen, wenn sie nicht durch eine belastbare und geschmeidige Muskulatur geschützt werden.

Darüber hinaus kann auch jedes Pferd mit PSSM 2 schlecht geritten, gehalten und gefüttert werden, Arthrosen, Hufrolle, Spat, Hufrehe, Läuse und Flöhe haben.

Zu den Symptomen (von denen keins bis alle auftreten können) zählen:
- muskelt nicht auf
- Dellen in der Muskulatur ("Kickmarks")
- Faszikulieren
- Trainingsintoleranz (nach einem Traingsreiz geht es schlechter, braucht zT. meherer Tage, um sich zu erholen)
- das Gegenteil von Trainingsintoleranz (es geht nicht ohne, ein Pausentag verschlechtert das Gangbild)
- Ropewalk (die Vorderbeine werden voreinander gesetzt wie bei einem Seiltänzer)
- Camping out ("Pinkelstellung")
- Hasengalopp
- gar kein Galopp
- kein Trab
- Lahmheiten, oft wechselnd oder nicht auf ein Bein zuzuordnen
- Berührungsempfindlichkeit, daraus resultierend Abwehrverhalten beim Streicheln, Massieren, Eindecken, Satteln, Gurten
- Introvertiertheit aufgrund eines latenten Dauerschmerzes
- oder Aggressionen (je nach Charakter)
- oder beides
- plötzliche Explosionen
- Ängstlichkeiten, z.B. wird von "Angst vor entgegenkommenden Pferden" berichtet
- uvm.

Viele Verhaltensweisen, die man gar nicht als Krankheitssymptom wahrgenommen hat, ändern sich, wenn das Management greift. Die Änderung werden z.T. nach wenigen Tagen, z.T. aber auch erst nach Monaten sichbar.

... usw. Diese Box enthält insgesamt 701 Beiträge.

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